Die offizielle Webpage von Peter Frankenfeld

„Man sollte allen Fernsehverantwortlichen immer wieder die Bänder mit Peter Frankenfeld vorspielen. Es scheint, dass in unserer heutigen schnellebigen Zeit Fernsehshows nicht mehr gründlich genug vorbereitet werden.“ So urteilte man 1993 in der TV-Zeitschrift HÖRZU.

In der Tat: „Aller Unfug ist schwer“, lautete das Lebensmotto von Peter Frankenfeld Bei ihm sah der Unfug jedoch niemals schwer aus; mit Leichtigkeit brachte Frankenfeld das Publikum zum Lachen. Dass dahinter viel Arbeit steckte, wusste keiner besser als er, konzipierte Frankenfeld seine Sendungen doch selbst und schrieb jeden Gag eigenhändig. Als Jugendlicher verließ er heimlich Schule und Elternhaus, schloss sich als Zauberer einem Wanderzirkus an, schlug sich später als Hotelpage, Vertreter, Schaufensterdekorateur, Stepptänzer und Bildermaler durch, bevor er seine Bühnenlaufbahn in den 1930er Jahren beim legendären Kabarett der Komiker von Willi Schaeffers in Berlin begann.

Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Funker und kam in amerikanische Gefangenschaft. Nach dem Krieg bot ihm die US-Army einen Job als Entertainer für ihre Truppenbetreuung an und Frankenfeld fand bei den Amerikanern Anregungen, die er später in seinen Quizsendungen beim Hessischen Rundfunk umsetzte. „So ein Zufall“, „Der Frankfurter Wecker“, „Die große Chance“ sind drei von einem Dutzend Hörfunksendungen, mit denen Frankenfeld in den 1950er Jahren Furore machte und den Nachkriegs-Hörfunk und das noch junge Fernsehen prägte. Seine halbstündige nächtliche Hörfunksendung im NDR – Peters Bastelstunde – wurde stets angekündigt als eine Sendung „von und mit Peter Frankenfeld”. Zu dem Bastelstunden-Team gehörten seine Frau Lonny Kellner, Kurt A. Jung und Fred Weyrich.
Peter Frankenfeld gilt heute als DER Pionier des Radio- und TV-Entertainments in Deutschland. Sein Markenzeichen auf der Bühne war die großkarierte Jacke und eine seiner Spezialitäten, zur Suche von Kandidaten eine Flugscheibe in den Zuschauerraum zu schießen. Wer sie auffing, wurde auf die Bühne gebeten. Frankenfeld führte ab 1952 im Fernsehen Quizsendungen nach amerikanischem Vorbild ein (u. a. Eine nette Bescherung, 1:0 für Sie, Toi,Toi,Toi, Und Ihr Steckenpferd), verulkte Anfang der 1960er Jahre als erster Radiomoderator uneingeweihte Menschen mit Spaßtelefon-Anrufen (Valsch Ferbunden) und brachte mit Vergißmeinnicht Deutschlands erste Wohltätigkeitssendung im TV auf den Weg.

Die legendäre Aktion Sorgenkind-Seriensendung mit dem Postleitzahlen-Quiz brachte unter Frankenfeld insgesamt 34 Millionen D-Mark zugunsten behinderter Menschen ein. Für sein humanitäres Engagement wurde er 1970 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er war auch begeisterter Zauberkünstler und führte immer wieder kleine Tricks in seinen Shows vor. Seine Sketche mit bekannten Schauspielern als Partner waren geprägt von trockenem und immer geistreichem Humor.

Nachdem das ZDF 1970 Vergißmeinnicht überraschend einstellte, da man beim ZDF auf einen jüngeren Moderator setzen wollte, und mit der Wim Thoelke-Sendung Drei mal Neun zugunsten der Aktion Sorgenkind weitermachte, brach Frankenfeld mit der großen Fernsehunterhaltung und beschloss, fortan keinen Fuß mehr in die Räume der Sendeanstalt zu setzen. Er zog sich für kurze Zeit zurück und arbeitete an neuen Ideen (u. a. an der ersten TV-Talkshow Sie und Er im Kreuzverhör).

1975 war es dann soweit: Das ZDF bekam einen neuen Unterhaltungschef und dieser besuchte Frankenfeld, entschuldigte sich bei ihm für den uncharmanten Abgang und bot ihm mit der Sendung Musik ist Trumpf eine neue Herausforderung an, in die sich Frankenfeld wieder mit all seinem Talent einbringen konnte. Und die Show brach alle bis dato bekannten Grenzen in punkto Zuschauerresonanz; innerhalb von nur drei Jahren gingen beim ZDF fast 6 Millionen Zuschauerwünsche zu Musik ist Trumpf ein.

Im Herbst 1978 erkrankte Peter Frankenfeld nach einer TV-Talkshow an einer schweren Gesichtsrose und erholte sich nicht wieder von der Krankheit. Im Januar 1979 starb der große Fernsehentertainer in Hamburg. Viele tausend Menschen begleiteten ihn bei der Beisetzung, darunter neben seiner Ehefrau Lonny Kellner, deren beider Trauzeuge Max Schmeling, Frankenfelds langjähriger TV-Postbote Walter Spahrbier, Sketchpartner Walter Giller und der Mann, der Frankenfelds Sendung Musik ist Trumpf nach dessen Tode weiterführte: Harald Juhnke. Quelle: Wikipedia